Das Klimaschutzmanagement der Blütenstadt Leichlingen hat ein umfangreiches FAQ rund um die kommunale Wärmeplanung, das Gebäude-Energie-Gesetz und ihre Bedeutungen für die Leichlinger*innen zusammengestellt.
Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung des Gebäudebestands im gesamten Stadtgebiet. Wie die Blütenstadt die Wärmeversorgung der Gebäude mit erneuerbaren Energien erreichen kann, wird im umfangreichen Bericht zum Wärmeplan dargestellt. Der Stadtrat hat im Februar 2025 den Plan beschlossen.
Auf der Stadtkarte zeigt der Wärmeplan die Eignungsgebiete für eine dezentrale und eine zentrale Wärmeversorgung. Auf der Karte sind farbig markiert die Aus- und Aufbaugebiete, die sich für die Versorgung mit Nahwärmenetzen eignen, zu erkennen. Gleichzeitig sind Prüfgebiete dargestellt, beispielsweise in Witzhelden, wo vertieft geprüft werden muss, ob Nahwärmenetze installiert werden könnten.
Diese Potenziale für die Wärmewende wurden in Leichlingen ermittelt:
- Potenziale zur Senkung des Wärmebedarfs durch Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz: Um die Transformation zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu schaffen, ist es erforderlich den Wärmeenergiebedarf für Raumwärme und Warmwasser durch energetische Sanierungen im Gebäudebestand zu reduzieren.
- Nahwärmenetze: An gewissen Stellen im Stadtgebiet bietet sich der Aus- und Aufbau von kleinen Nahwärmenetzen an. Diese sind im Wärmeplan markiert. Prüfgebiete bieten Chancen, die jedoch durch Machbarkeitsstudien verifiziert werden müssen.
- Solarthermie: Es gibt im Stadtgebiet ausreichend Flächen, die sich für die Installation von Freiflächen-Solarthermie- und Photovoltaikflächen eignen. Hier ist durch Studien zu prüfen, ob diese Flächen zur Verfügung stehen.
- Luft-Wasser-Wärmepumpen: Die Installation von Wärmepumpen (in verschiedenen technischen Ausführungen) ist sehr gut möglich. Die Gebäude sind durch energetische Sanierungen für den Einsatz von Wärmepumpen aufzuwerten.
- Potenziale aus oberflächennaher Geothermie: Erdwärme steht in ausreichender Menge zur Verfügung, um Gebäude mit Wärmepumpen zu beheizen.
- Nutzung von Wärme aus Oberflächengewässer: Wärme aus dem Wasser der Wupper ist eine Option, die prioritär zu prüfen ist.
- Biomasse: In gewisser Menge steht Biomasse für die Beheizung von Gebäuden zur Verfügung; bietet aber nicht das Hauptpotenzial für die Versorgung von Wohngebäuden.
- Abwasserwärme: Ein gewisses Potenzial zur Wärmebereitstellung besteht in Abwasserkanälen, die kontinuierlich Abwasser führen und auch über eine geeignete Abnehmerstruktur für die Wärme verfügen.
Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gibt es keine Potenziale in diesen Bereichen:
- Potenziale aus tiefer Geothermie: es könnten Potenziale vorhanden sein, die jedoch durch Bohrungen und Sondierungen zu finden sind, bevor sie realisiert werden könnten.
- Fernwärme: Hier liegt kein Potenzial vor, da keine Großanlage / Kraftwerk in Leichlingen oder in geringer Entfernung vorhanden ist, die ein Gebiet in Leichlingen versorgen könnte.
- Wasserstoff: Hier ist zum Zeitpunkt der Berichtserstellung kein Potenzial vorhanden, weder für die Erstellung von Wasserstoff hier vor Ort noch für die Verwendung in der Blütenstadt.
Aus dem Bericht lässt sich zusammenfassen, dass in vielen Gebäudetypen mittel- und langfristig Wärmepumpenlösungen wirtschaftlich am interessantesten sind. Entsprechend dominieren im Zielszenario im Jahr 2045 als voraussichtliche, vorrangige (nicht ausschließliche) Wärmeversorgungslösungen die dezentralen Heiztechnologien im Stadtgebiet. Wärmenetze sind in mehreren Gebieten technisch-wirtschaftliche und sinnvolle Lösungen.
Der Bericht enthält einen Maßnahmenkatalog, der drei Handlungsfelder in den Bereichen „Studien und Planungen“, „Beratung und Information für Gebäudeeigentümer*innen“ und „kommunale Liegenschaften“ enthält
Endbericht zur kommunalen Wärmeplanung und Anlagen
Hier finden Interessierte den Endbericht zur kommunalen Wärmeplan, den Wärmeplan sowie zur vertieften Information Karten, in die man reinzoomen kann.