Was unternimmt die Stadt Leichlingen?
Der Abwasserbetrieb der Stadt Leichlingen trägt durch die Planung und den gewissenhaften Betrieb des städtischen Kanalnetzes einen wesentlichen Teil zur Überflutungsvorsorge bei. Dazu gehören u. a. der Betrieb von Regenrückhaltebecken und die regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Kanalisation.
Es ist jedoch bei Starkregenereignissen der Fall, dass die Kanalisation die anfallenden Wassermassen nicht aufnehmen kann oder Wasser gar nicht erst in den Kanal gelangt - das Wasser fließt oberflächlich ab. Hier legen wir einen besonderen Augenmerk darauf, wie dieses oberflächlich abfließende Wasser auf Freiflächen zwischengespeichert oder schadlos abgeleitet werden kann. So versuchen wir, im z.B. im Zuge von Straßensanierungsmaßnahme diese Problematik zu beachten und Straßen entsprechend auszugestalten. Mit Hilfe der Starkregenkarten können Fließwege analysiert und Maßnahmen identifiziert werden, die dem Überflutungsschutz dienen.
Bei der Ausweisung neuer Baugebiete oder Bauvorhaben spielt der Überflutungsschutz ebenfalls eine wesentliche Rolle. Neben einer naturnahen Regenwasserbewirtschaftung werden Überlegungen zur schadlosen Zwischenspeicherung und Ableitung, sog. Notwasserwege, angestellt. Eine Grundlage hierfür sind ebenfalls die Starkregenkarten.
Auch der Schutz öffentlicher Gebäude wird geprüft und verbessert. Mithilfe der bislang getätigten Erfahrungen, den Starkregenkarten und einer kritischen Betrachtung der öffentlichen Gebäude im Hinblick auf mögliche Wasserzutrittspunkte werden diese besser gegen Sturzfluten geschützt, um wichtige öffentliche Infrastruktur zu erhalten.
Überflutungsschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Nur wenn alle Betroffenen - wir als Stadt, Verbände der Wasserwirtschaft, Straßenbaulastträger, Sie als Bürger und andere Beteiligte - gemeinsam im Rahmen unserer Möglichkeiten tätig werden, kann eine Risikominimierung erfolgreich sein. Der gezielte Schutz des einzelnen Objektes, Wohnhauses stellt dabei einen sehr wichtigen Baustein dar. Auch Sie sind an dieser Stelle als Eigentümer gefordert, Ihr Hab und Gut zu schützen. Hinweise hierzu finden Sie unter anderem in dem Leitfaden "Wassersensibles Planen und Bauen", den uns die Kollegen der Stadtentwässerungsbetriebe Köln freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.
Eins muss jedoch klar sein: wie sehr wir uns auch alle bemühen, einen 100%igen Schutz vor Überflutungen und Schäden wird es nicht geben.
Warum werden die Kanäle nicht einfach vergrößert?
Das Kanalnetz der Stadt Leichlingen entspricht dem allgemein anerkannten Stand der Technik. Es wird nach den gängigen Vorschriften und Regelungen geplant und betrieben. Für seltene und extreme Starkregenereignisse kann und muss ein Kanalnetz nicht ausgelegt sein. Es ist wesentlich sinnvoller, Überflutungen von Frei- oder Verkehrsflächen in Kauf zu nehmen oder aber das Wasser – wenn möglich - schadlos abzuleiten. Gegen Überflutungsschäden kann man sich außerdem gut mit Objektschutzmaßnahmen schützen.
Ein Ausbau des Kanalnetzes wäre aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll und würde zu einer deutlichen Erhöhung der Abwassergebühren führen. Darüber hinaus ist es auch technisch nicht zielführend: einerseits ist die unterirdischen Infrastruktur (Gas, Wasser, Telekommunikation,…) sehr dicht und bietet wenig Platz, wesentlich wichtiger ist aber, dass während eines Starkregenereignisses so viel Niederschlag in kurzer Zeit auf die Oberfläche trifft, dass es auf dieser direkt abfließt und abhängig vom Gefälle erst gar nicht in die Sinkkästen gelangt, sondern darüber hinwegfließt. Gleiches gilt für die Einrichtungen der Dach- und Hausentwässerung. Größere Kanäle würden das Problem also gar nicht lösen.
Warum werden die Gullys nicht häufiger gereinigt?
Die städtischen Sinkkästen (Gullys) werden turnusmäßig zweimal im Jahr gereinigt: im Frühjahr und im Herbst.
Dabei verstopft, übertrieben gesagt, nicht jedes Blatt gleich einen Gully. Der Schmutzfangkorb ist dafür vorgesehen, Feststoffe zurück zu halten ohne die Leistungsfähigkeit des Gullys wesentlich einzuschränken.
Wir sind jedoch auf Ihre Hilfe angewiesen: wenn Sie einen verstopften Gully sehen, melden Sie uns diesen bitte, damit wir ihn schnell und unproblematischen reinigen können. Diese Aufgabe nimmt der Bauhof der Stadt wahr. Wichtig wäre es, eine möglichst genaue Ortsbezeichnung zu erhalten, z.B. „Am Schulbusch vor Haus Nr. 16“. Am einfachsten ist es, wenn Sie für Ihre Meldungen das „Mängelformular“ auf der Homepage der Stadt nutzen.
Grundsätzlich besteht das Problem, dass bei entsprechenden Starkregenereignissen so große Wassermengen fallen, dass selbst freie Gullys diese aufgrund ihres „Schluckvermögens“ nicht aufnehmen können. Erschwerend kommt hinzu, dass der Regen viel „Dreck“ (Blätter, Blüten, Erde oder Hagel) mit sich führt, der die Gullys vollsetzen kann.