
Da, wo es Sinn macht (zum Beispiel nicht im öfftentlichen Straßenverkehr), lässt der städtische Bauhof Bäume, die nicht mehr vital sind, nicht ganz entfernen, sondern etwa vier bis sechs Meter des Baumstamms stehen. Die so belassenen Bäume bezeichnet man als Habitatbäume.
Ein Habitatbaum hat einen hohen ökologischen Wert, sieht aber meist unästhetisch aus, da durch die erforderlichen Schnittmaßnahmen zur Wahrung der Verkehrssicherheit, das klassische Bild eines Baumes verloren geht. Oft ist der Baum auch von Pilzen und Flechten bewuchert. Aber gerade deswegen haben Habitatbäume eine enorme Bedeutung für die Natur: Über eine Millionen Lebewesen profitieren von diesen Baumresten. Sie sind Lebensraum für Insekten, die wiederum als Nahrung für Spechte, Kleiber, Baumläufer und viele andere Vogelarten dienen. Und nicht selten bewohnen auch Vögel und Fledermäuse die Baumstümpfe.
Ein Habitatbaum ist mit seinen Strukturen eine wertvolle Rückzugsmöglichkeit, aber vor allem überlebenswichtige Lebensraumnische für Arten, die zwingend auf derartige Kleinstbiotope angewiesen sind. Insbesondere im urbanen Raum, in dem Grünflächen rar gesät sind, fällt den Habitatbäumen eine hohe Bedeutung zu. Deshalb etabliert der städtische Bauhof wann immer möglich solche Ruheorte, die diesen schutzbedürftigen Arten ein bleibendes Refugium bieten.





