von Oliver Heidelberg (Bauhof Leichlingen)
Im Handel werden Nisthilfen für Wildbienen fälschlicherweise als „Wildbienenhotels“ feilgeboten. Nicht nur wegen fehlender Rezeption und mangels Zimmerservice ist die Bezeichnung etwas unglücklich gewählt, hat sich aber im Volksmund festgesetzt. Die Wildbienen „buchen“ ihr Zimmer nicht nur für ein paar Tage, sondern nutzen es langjährig, von der Eiablage bis zum Schlüpfen für etwa zwölf Monate. Es handelt sich daher um eine Nisthilfe für Wildbienen, eine treffendere Bezeichnung dafür wäre „Wildbienenhaus“.
Bohrungen nur im Längsholz, nie im Stirnholz, wie hier. Durch die alten Leitungsbahnen kann Feuchtigkeit eindringen (Pilz- und Schimmelbefall). Die Rissbildung begünstigt das Eindringen von Parasiten.
Nisthilfen aus dem Baumarkt, Gartencenter oder Internet zeichnen sich meist durch eine lieblose Verarbeitung und den Einsatz von billigem Material aus. Zudem sind die „Insektenhotels“ oft viel zu teuer und wegen der fehlerhaften Verarbeitung brechen die Wildbienen ihren Landeversuch lieber schon im Anflug ab.
Viele Käufer erwerben die Produkte mit Interesse und Enthusiasmus, die Enttäuschung ist jedoch groß, wenn nur eine verschwindend geringe Besiedelung erfolgt.
Hier bildlich dargestellt einige Bausünden, die eine Besiedelung dieser „Nisthilfen“ wirkungsvoll verhindern.
Gesplitterte, faserige und ausgefranste Schnittkanten. Keine Wildbiene kann hier Zutritt finden, auch die sensiblen Flügel sind hier höchst gefährdet.
Er taucht in fast allen Nisthilfen mit großer Hartnäckigkeit auf. Er ist billig und füllt rasch Flächen aus, ist daher sehr bequem für den Erbauer. Die scharfkantigen, rissigen und nach hinten offenen Klötze, sind für diesen Zweck vollkommen wertlos. Wildbienen nisten ausschließlich in geschlossenen Hohlräumen.
Weichhölzer wie Fichte, Tanne, Weide sind ungeeignet, Bohrungen in diesen Hölzern neigen zum Ausfransen. Jede Unebenheit kann die empfindlichen Flügel der Wildbiene verletzen, was einem Todesurteil gleichkommt.
Diese Klassiker fehlen in fast keiner „Baumarktimmobilie“ – ganze Rudel von Mäusen stürzen sich auf Heu, Kiefernzapfen oder Holzhäcksel. Auch die ein- oder andere Spinne findet sich vielleicht ein. Wildbienen werden die Herberge jedoch tunlichst meiden.
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