Es ist so weit. Nachdem der Rat der Stadt Leichlingen in seiner Sitzung am 7. April mit großer Mehrheit die Stadtverwaltung mit der Fortführung der Umgestaltung der Stadtparks im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) Leichlingen beauftragt hat, beginnen in der kommenden Woche die Bauarbeiten. Rund zwei Millionen Euro wird der Umbau voraussichtlich kosten, von denen 1,49 Millionen Euro durch Städtebaufördermittel im Zuge des InHKs abgedeckt werden.
Im ersten Schritt wird dafür voraussichtlich bis Herbst 2023 der Alte Stadtpark umgestaltet. Im Anschluss folgt voraussichtlich bis Frühsommer 2024 die Umgestaltung des Neuen Stadtparks. Durch die versetzen Bauzeiten ist garantiert, dass den Leichlinger*innen auch während der Umgestaltungsphase zumindest einer der Parks durchgehend zur Verfügung steht.
Die Anpassung an den Klimawandel spielte eine große Rolle bei den Planungen. Eine der ersten Baumaßnahmen ist z. B. die Errichtung einer unterirdischen, 65.000 Liter fassenden Wasserzisterne unter dem Alten Stadtpark. Dorthin wird zukünftig sauberes Niederschlagswasser der umliegenden versiegelten Flächen geleitet und gesammelt, anstatt es wie bisher direkt in den Mischwasserkanal Richtung Kläranlage aus der Stadt zu leiten. Das Wasserreservoir wird z. B. dem städtischen Bauhof zur Verfügung stehen, um den Stadtpark zu bewässern. Ist die Zisterne voll, wird das überschüssige Niederschlagswasser weitergeleitet in eine unterirdische Versickerungsanlage, von der es nach und nach zurück in die Erde sickert. Erst wenn auch dieser Speicher voll ist, wird weiteres Wasser in den Mischwasserkanal geleitet und aus der Stadt transportiert.
Die Bepflanzung der Parkflächen wird aufgestockt. Im Zuge der Umgestaltung werden drei Bestandsbäume im Neuen und 29 Bestandsbäume im Alten Stadtpark gefällt. Darunter fallen die Platanen am Taxistand sowie einige der Zierkirschen im Alten Stadtpark. Teilweise weisen diese Bäume keine vitalen Standortbedingungen auf und werden gemäß Baumgutachten von 2021 in den nächsten 10 bis 15 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben.
Ersetzt werden sie durch klimaangepasste Baumarten, die besser auf die sich ändernden Wetterbedingungen eingestellt sind. Zukünftig werden 14 Bäume mehr als bisher den Leichlinger*innen Schatten spenden. Zugunsten der Bio-Diversität werden außerdem mehr Baumarten als bisher gepflanzt. Bei der Auswahl wurde neben der Klimaangepasstheit und Insektenfreundlichkeit auch auf die Optik geachtet. So werden die Parkanlagen dem Beinamen Blütenstadt zukünftig alle Ehre machen. Weiß blühende Blumeneschen, Mehlbeeren mit rotem Fruchtschmuck und Stadtulmen, die durch ihre gelbe Herbstfärbung bestechen, sorgen für eine bunt blühende Parkanlage. Im Neuen Stadtpark werden zusätzliche Magnolienbäume gepflanzt, deren kurze Blüte dafür umso spektakulärer ausfällt. Weitere Farbtupfer entstehen durch insektenfreundliche Sträucher, Stauden und Hecken wie Zwergflieder, Hortensien und Rosen, die rosafarbene und violette Highlights setzen werden. 10.000 Wildblumenzwiebeln bescheren zusätzliche Blütenpracht und Nahrungsquellen für Bienen und Insekten. Die Neupflanzungen sind so geplant, dass von Frühjahr bis Spätherbst bunte Blüten und Blätter die Leichlinger*innen zum Verweilen einladen werden.
Dank des Schattenwurfs der vielen Bäume wird der Stadtpark eine geringere Aufheizung als bisher erleben. Dies wird unterstützt durch die Wahl heller Materialien, beispielsweise bei der Gehweggestaltung. Die hellen Flächen reflektieren mehr Sonnenstrahlung und heizen sich damit weniger stark auf. Gleichzeitig wird beim Umbau auch auf die Barrierefreiheit geachtet. Die vorhandenen Stufenanlagen werden begradigt, sodass z. B. Rollstuhlfahrer*innen, Rollatornutzer*innen und Menschen mit Kinderwagen den Stadtpark zukünftig einfacher nutzen können. Der Lange Tisch im Neuen Stadtpark lädt zum Verweilen und zum Plausch mit dem Nebenmann oder der Nebenfrau ein. Aussparungen im Bankbereich sorgen dafür, dass zum Beispiel auch Menschen im Rollstuhl die Bank problemlos nutzen können.
Der Spielplatz im Neuen Stadtpark wird modernisiert. Auf einer langgezogeneren Fläche laden neue Geräte aus Rubinienholz zum Toben ein. Dabei kommen organische Formen zum Einsatz, der Beiname Blütenstadt inspiriert das Design. Robuster Schotterrasen sorgt dafür, dass die Wiese Belastungen durch Spaziergänger*innen und Veranstaltungen besser verkraftet und Bodenverdichtungen nicht mehr so schnell entstehen. Das sorgt langfristig für bessere Lebensbedingungen für Bäume und Pflanzen.
Die Parks werden mit veranstaltungsrelevanter Infrastruktur wie Elektranten und Hydranten ausgestattet, sodass sie eine Aufwertung als Veranstaltungsfläche erfahren. Im Zuge von Veranstaltungen entstehendes Schmutzwasser kann von verschiedenen Punkten direkt in das Abwassersystem geleitet und aus der Stadt hinaustransportiert werden. Unter anderem der Obstmarkt und das Karnevalszelt werden hier für gute Stimmung sorgen. Als grüne Oase der Innenstadt werden die Stadtparks den Leichlinger*innen auch zukünftig zum Treffen, Verweilen und Entspannen zur Verfügung zu stehen.
Mehr Informationen gibt es auf der Unterseite zum InHK Leichlingen.