Ein Treffpunkt für die Nachbarschaft, in dem ehrenamtliche Arbeit koordiniert wird, in dem man Fragen loswerden kann und wo man Beratung findet – das umschreibt das neue Quartiersbüro, das voraussichtlich im September in den Räumen in der Kirchstraße 8-10 seine Arbeit aufnehmen soll. Dafür hat sich die Stadtverwaltung mit zahlreichen Partner*innen zusammengeschlossen. An mindestens fünf Tagen in der Woche werden hier Angebote stattfinden und stehen Ansprechpartner*innen für die Leichlinger*innen zur Verfügung.
Da ist zum einen das Diakonische Werk des Kirchenkreises Leverkusen, das unter anderem mit der Antidiskriminierungsstelle vertreten sein wird. Die Stelle unterstützt Betroffene, bietet aber auch Beratungen für beispielsweise Betriebe an, die sich aktiv auf dem Themenfeld weiterbilden wollen. Ergänzt wird das Angebot durch das kommunale Integrationsmanagement, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Integrationsprozesse für Zugewanderte zu verbessern. Außerdem soll im neuen Quartiersbüro in Kooperation von Diakonischem Werk und Jobcenter die Beschäftigungsförderung stattfinden, die Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt nur geringe oder keine Chancen mehr sehen, neue Perspektiven eröffnen soll.
Hilfestellung von Anfang an bietet die Stadtverwaltung Leichlingen. Dabei soll das Quartiersbüro als Bindeglied zwischen Stadtverwaltung und Einwohner*innen fungieren und eine Kontaktaufnahme erleichtern. Das beginnt bei den Angeboten der Frühen Hilfen des Jugendamtes, die schon ab der Schwangerschaft mit Rat und Tat, Tipps und Tricks zur Seite steht. Die Mitarbeiter*innen des Sozialamtes stehen für Fragen zur Verfügung und erklären die manchmal auch schwierigen Prozesse im Sozialwesen. Im Bedarfsfall stehen die Mitarbeiter des Sozialamtes bei unterschiedlichen Antragsstellungen rund um den Rechtskreis SGB XII und Asylbewerberleistungsgesetz mit Rat und Tat dem Bürger zur Seite. Die städtische Pflege- und Senioren- und Wohnraumberaterin* hilft bei der Beantragung von Leistungen bei Pflegebedürftigkeit, Krankheit, Behinderung und Entlastungsmöglichkeiten für Pflegende. Dies kann durchaus auch die Einleitung eines Widerspruches von bereits beantragten Transferleistungen oder erteilten Gutachten sein. Die Senioren-, Pflege- und Wohnraumberaterin vermittelt einen Überblick über Versorgungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Ebenso wird der ratsuchende Bürger über Möglichkeiten der barrierefreien Umgestaltung des Wohnumfeldes informiert. Wer letztere in Erwägung zieht, kann gleich auch einen Termin beim städtischen Sanierungsmanager machen, der ebenfalls ein Büro im Quartiersbüro bezieht. Er berät alle Hauseigentümer*innen zum klimagerechten Umbau der eigenen vier Wände. Kostenfrei und unabhängig.
Neben der klimagerechten Umgestaltung der Stadt, stehen der Leichlinger Innenstadt in den nächsten Jahren im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes noch weitere große Veränderungen bevor, beispielsweise der Umbau der beiden Stadtparks und der Fußgängerzone. Damit die Bürger*innen hieran den Anschluss nicht verlieren, werden auch die so betitelten „Stadtnetzwerker*innen“ im Quartiersbüro anzutreffen sein. Sie beantworten Fragen zu den geplanten Maßnahmen, laden die Leichlinger*innen ein, sich zu beteiligen und halten die Einwohner*innen auf dem Laufenden.
Ein weiterer Akteur im neuen Quartiersbüro ist das Diakoniewerk der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden im Landesverband NRW e.V./Altenhilfe. Weitere mögliche Angebote sind in Planung.
Koordiniert wird das ganze vom neuen Quartiersmanager und Sozialamtsmitarbeiter Sascha Göbeler. Er möchte mit dem Quartiersbüro einen Treffpunkt schaffen und insbesondere Bewohner*innen motivieren, sich für ihre eigenen Belange und Bedürfnisse im Stadtteil einzusetzen. Im Quartiersbüro sollen soziale Infrastrukturen aufgebaut werden und durch die Zusammenarbeit im Netzwerk mit anderen sozialen Institutionen und Akteuren im Stadtteil Ressourcen gebündelt werden.
Zurzeit ist die Stadtverwaltung dabei, die Räume entsprechend zu möblieren und auszustatten. Ebenfalls müssen noch kleinere Ein- und Umbauarbeiten abgeschlossen werden. Eine Eröffnung, zu der noch separat eingeladen wird, soll im September stattfinden.