Um das Stadtgebiet zukünftig noch besser gegen Naturkatastrophen zu schützen, nimmt der städtische Abwasserbetrieb eine gründliche Analyse der Starkregen-Nacht vor. Denn auch wenn es gegen Katastrophen in der Größenordnung des Hochwassers vor drei Wochen keinen absoluten Schutz geben kann, ist die Verwaltung bemüht, Leichlingen zukünftig noch besser zu rüsten. Dafür soll die Starkregen-Nacht mithilfe realer Daten in einem Computermodell simuliert werden, um besonders gefährdete Gebiete und Schwachstellen der städtischen Infrastruktur auszumachen.
Für die Kalibrierung des Modells werden die Wasserstandsdaten verschiedener Punkte im Stadtgebiet während des Starkregens und dem folgenden Hochwasser in das Geografische Informationssystem (GIS) eingespeist und ausgewertet. Dafür bittet der Abwasserbetrieb die Leichlinger*innen um Unterstützung. Mithilfe eines Online-Formulars oder per E-Mail an starkregen(at)leichlingen.de können bis zum 22. August stadtweit maximale Wasserstände im Zuge des Starkregens vom 14. Juli gemeldet werden.
Neben einer Zentimeterangabe zum Wasserhöchststand sind eine knappe Lagebeschreibung des Messortes sowie idealerweise einige Fotos wichtig für die Analyse. Der Wasserstand ist teilweise heute noch anhand von Verfärbungen oder sogenannten „Geschwemmsellinien“ an Gebäuden und sonstiger Infrastruktur zu erkennen. Er sollte mit einem Zollstock vom Boden aus gemessen und mit einem Foto dokumentiert werden. Gerne kann die Messstelle auf einem Stadtplan markiert und als Foto mitgeschickt werden. Auch Angaben dazu, wo die Grenzen der Überflutung verliefen, sind hilfreich und können für ein Foto auf einem Stadtplan grob skizziert werden. Je mehr Datensätze eingespeist werden, desto genauer kann die Analyse erfolgen, daher hofft die Stadtverwaltung auf möglichst starke Beteiligung der Leichlinger*innen.
Die Stadtverwaltung möchte die Leichlinger*innen außerdem ermutigen, dem Abwasserbetrieb über das Starkregen-Formular Auswirkungen von Starkregenereignissen am eigenen Zuhause detaillierter zu melden. Auch diese Daten helfen bei der weiteren Vorsorge gegen Naturkatastrophen im Stadtgebiet.