Um die Klimaneutralität im Bereich der Wärmeversorgung von Gebäuden zu erreichen, entwickelt die Blütenstadt einen kommunalen Wärmeplan als strategisches, informelles Planungsinstrument. Er soll die Grundlage für den Umbau der lokalen Wärmeversorgung legen, die zukünftig ohne fossile Brennstoffe wie Erdgas und Öl auskommt, die aktuell den überwiegenden Teil der Wärmeversorgung abdecken. Die Wärmeversorgung macht in Deutschland über die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs aus und ist damit ein wichtiges Instrument für mehr Klimaschutz und das Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens.
Der kommunale Wärmeplan der Blütenstadt soll eine Orientierung für alle Beteiligten auf dem Weg zu einer treibhausgasneutralen und zukunftsfähigen Wärmeversorgung sein. Gleichzeitig enthält er noch keine verbindliche Aussage für einzelne Haushalte in Bezug auf eine kurzfristige Heizungsumstellung – die Verbraucher*innen müssen also nicht besorgt sein, dass mit Fertigstellung des Plans zwingende Umbauarbeiten und Kosten auf sie zukommen könnten.
Die Stadtverwaltung möchte die Leichlinger*innen bereits frühzeitig in den Prozess einbeziehen und informieren, um eine breite Akzeptanz für die Wärmeplanung zu schaffen. Deshalb können ab Mittwoch, 25. September, im Rahmen einer Bürgerbeteiligung auf dem Beteiligungsportal NRW die bisherigen Unterlagen in Form einer umfangreichen, mit Erläuterungen versehenen Präsentation und separaten Einzelkarten, in die Interessierte hineinzoomen können, eingesehen werden. Bis zum 25. Oktober können Stellungnahmen oder Anregung zur kommunalen Wärmeplanung abgegeben werden – entweder online über das Beteiligungsportal NRW, persönlich nach Terminvereinbarung bei Klimaschutzmanagerin Monika Meves oder per Mail an klimaschutz(at)leichlingen.de.
Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiges strategisches Planungsinstrument, das den Kommunen an die Hand gegeben wird – gleichzeitig ist sie informell, also rechtlich nicht direkt bindend. Das Ergebnis der Planung ist eine Karte („Wärmeplan“), die für das Stadtgebiet aufzeigt, welche Gebiete sich für einen Wärmenetzausbau eignen („Wärmenetzgebiete“) und wo weiterhin dezentrale Versorgungsanlagen zum Einsatz kommen („Gebiete für die dezentrale Wärmeversorgung“). Außerdem soll aufgezeigt werden, durch welchen Energieträger zukünftig die Wärme für die dezentrale Versorgung und für die zentralen Erzeugungsanlagen der Wärmenetze bereitgestellt werden. So gibt der kommunale Wärmeplan Orientierung für Gebäudebesitzer*innen und deren Investitionsentscheidungen, etwa zur Anschaffung einer Wärmepumpe oder dem Anschluss an ein lokales Wärmenetz. Für die Umsetzung des Plans wird die Blütenstadt mit dem Energieversorger, den Wohnungsbaugesellschaften, den Gebäudeeigentümer*innen und anderen Akteur*innen zusammenarbeiten.
Die Wärmeplanung gliedert sich in verschiedene Schritte. Die Bestands- und Potenzialanalyse sind bereits abgeschlossen. Bei der Bestandsanalyse wurden Erhebungen zum aktuellen Wärmebedarf und -verbrauch der Leichlinger Gebäude durchgeführt. Dabei wurden vorhandene Informationen zu den Gebäudetypen und den Baualtersklassen, der Versorgungsstruktur aus Gas- und Wärmenetzen sowie der Beheizungsstruktur zusammengetragen.
Die Bestandsanalyse dient als Grundlage für die Potenzialanalyse zu Einsparmöglichkeiten für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme. Auch die lokal verfügbaren Potenziale für erneuerbare Energien wurden in diesem Schritt ermittelt. Außerdem wurden Strategien und Maßnahmen zur Senkung des Wärmeverbrauchs und zur treibhausgasneutralen Wärmeversorgung einzelner Quartiere entwickelt.
Nachfragen beantwortet Klimaschutzmanagerin Monika Meves unter 02175/992-354 oder via klimaschutz(at)leichlingen.de.