Kirchen

Alte Kirche Johannesberg

Bis auf einige Halfen oder Pächter der Höfe, gehörten Ende des 17. Jahrhunderts nahezu alle Einwohner*innen Leichlingens der evangelischen Kirche an. Die wenigen Katholik*innen orientierten sich zu den Nachbargemeinden, vornehmlich Reusrath. Die Zahl der Katholik*innen stieg im 18. Jahrhundert wieder an und der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus wuchs. Im Protokollbuch des Leichlinger Hofgerichts ist unter dem 5.5.1789 zu lesen, dass mehrere „begüterte Römisch-Katholische Eingesessene und Gemarkenbeerbte“ den Abt bitten, er möge den für Kirche, Pfarr- und Küsterwohnung erforderlichen Grund und Boden geben, und zwar den Grund „boven dem Kellersweyer“.

Nach langwieriger Anlaufzeit wurde am 11.5.1807 auf dem Grundstück „Im Virmes“ oberhalb des Kellersweiers der Grundstein für das Gotteshaus gelegt, dessen Steine im Schmerbachtal in Gemeinschaftsarbeit von Katholiken und Protestanten gebrochen und angefahren wurden. Am 4.8.1811 konnte die Kirche eingeweiht werden. Zu Ehren des Kirchenpatrons wurde das umliegende Gebiet fortan „Johannisberg“ benannt. Wertvollste Ausstattung war die heute in der Kirche eingebaute Kanzel aus dem aufgelösten Kreuzherren-Kloster zu Düsseldorf. 1904 ist die neue Pfarrkirche eingeweiht worden. Um diesen Bau zu ermöglichen, sah man sich gezwungen, die alte Kirche mit Pastorat zu verkaufen. Doch wurde sie 1915 zurückerworben und zum Jugendheim ausgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der alte Kirchenraum dem Orgelbau. Heute steht die Kirche wieder dem Gottesdienst zur Verfügung.

Der Alte vom Berg

In einer Urkunde von 1184 bestätigt Papst Lucius III. dem Kloster Caustrum seine Besitzungen, u. a. auch den Grundbesitz, "den Ulrich von Hemersbach Euch gab, der jenseits des Rheines liegt bei einer Ortschaft namens Bürge und einer anderen namens Withseleden". In dieser Zeit bestand schon etwa 100 Jahre die erste Saalkirche in Witzhelden, deren aus dem 12. Jahrhundert stammender Turm mit seinem wuchtigen Bruchsteinmauerwerk, dem Pyramiddach und der kreuzgewölbten Turmhalle die Stürme der Zeit überstand und als "Alter vom Berge" den dörflichen Ortskern von Witzhelden prägt.

Die heutige Pfarrkirche ist ein 1768/69 über zwei Vorgängerbauten errichteter Saalbau, aus Bruchstein gefügt, mit gerade geschlossenem Chor, hölzernem Tonnengewölbe, drei Seiten umlaufender Empore sowie weitgehend der Zeit angehörigen Ausstattungsstücken.

Die Kirche wurde in den Jahren 1973- 82 vollständig renoviert. In ihrer schlichten Schönheit ist die dörfliche Bauern-Barock-Kirche in Witzhelden ein Kleinod sakraler Baukunst unserer Region.

Evangelische Kirche Leichlingen

Die erste Kirche Leichlingens stand, wie der gesamte Dorfkern, auf einer Wupperinsel. Sie ist heute die evangelische Kirche und Leichlingens ältestes sakrales Baudenkmal. Aus der Frühzeit der Kirche liegen nur wenige Berichte vor. Als echt ist aber eine Urkunde zu werten, die aussagt, dass Erzbischof Heribert (+1021) das Gotteshaus im Jahre 1019 der von ihm gegründeten Abtei Deutz schenkte. Die Kirche war ein Saalbau von 500 Zentimetern Breite der in einen Rechteckchor auslief. Auf den Fundamenten der Außenmauern dieser Kirche stehen heute die Holzsäulen, die die Empore tragen.
Um 1200 wurde wegen Verfallserscheinungen und der räumlichen Enge ein dreischiffiger Erweiterungsbau errichtet. 

Als die mittelalterliche Basilika wiederum Verfallserscheinungen zeigte, entschlossen sich Pfarrer und Kirchenvertreter, das Gotteshaus von Grund auf zu erneuern. Am 29.6.1753 legte die Freifrau von Westerholt und Gysenberg den Grundstein der neuen Kirche. Die Jahreszahl 1753 ist über dem Nordportal zu lesen. Die Jahreszahl 1754 in einem Quaderstein im Verlauf der Nordmauer zur Straße hin bedeutet, dass die Mauern der neuen Kirche im Jahre 1754 hochgezogen wurden. Der Neubau wurde eine Kirche im Barockstil und 1756 eingeweiht.

1843 schlug ein Blitz in den Glockenturm ein, der großen Schaden anrichtete. Weitere Blitzschläge erschütterten den Glockenturm bis in die Grundmauern. Mitte 1876 wurde der heutige Kirchturm gebaut und 1877 fertig gestellt. Das untere Stockwerk entstand aus den noch verwertbaren Steinen des alten Turmes. Auf der neuen Turmspitze residierte wieder der Kirchturmhahn, der als eines der ältesten Attribute des Gotteshauses gilt (vermutlich 12.Jh.). Der Turm beherbergt noch eine Glocke aus dem 16. Jh., die St-Heriberts-Glocke (1552) des Derich von Köln. 1993 war der Turm baufällig. Nach umfassender Restaurierung steht seit 1995 der Turm wieder im alten Glanz.

 

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