Vor dem Hintergrund der prognostizierten Energieknappheit hat der Rat der Blütenstadt Leichlingen in seiner Sitzung am 29. September 2022 die Stadtverwaltung beauftragt, rund 50 Prozent der öffentlichen Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet abzuschalten. Das Tiefbauamt hat umgehend ein Konzept entwickelt, welches Mitte Oktober 2022 der BELKAW zur Umsetzung übergeben wurde. Besondere Bereiche wie z. B. Schulwege und die wichtigsten innerstädtischen Wegebeziehungen sowie Straßenkreuzungen und Fußgängerüberwege wurden dabei in Abstimmung mit dem Ordnungsamt im Zuge der Straßenverkehrssicherheit weitgehend von der Vorgabe ausgenommen. Bei den Überlandstraßen hingegen, bei denen mit höherer Geschwindigkeit gefahren wird, ist eine wechselnde Abschaltung jeder zweiten Beleuchtung nicht sinnvoll, da das menschliche Auge sich bei schnellem Wechsel der Helligkeit nicht anpassen kann. Auf Wegeabschnitten außerhalb von Bebauungen wurden daher die Beleuchtungsmasten auf längeren Streckenabschnitten abgestellt.
Seit dem Projektbeginn im November 2022 wurden mehrere Anpassungen an der Abschaltung vorgenommen. Aktuell sind circa 46 Prozent der öffentlichen Beleuchtung im Leichlinger Stadtgebiet ausgeschaltet. Die BELKAW als Eigentümerin der Anlagen hat teilweise personelle und technische Probleme bei der Steuerung, aber auch bei der Abschaltung. Das führt dazu, dass es an einzelnen Standorten immer wieder Änderungen gibt, die nicht von der Stadtverwaltung initiiert wurden. So gibt es bei Holzmasten konkrete Probleme bei der Abschaltung – an der K 1 zwischen Kradenpuhl und Unterberg wurde z. B. festgestellt, dass dort mal alle Leuchten aus-, ein paar Tage später einige an- und wieder ein paar Tage später alle wieder angeschaltet waren.
Vor Beginn der Maßnahme wurde berechnet, dass jede nicht eingeschaltete Leuchte im Jahr 224 kWh Energie spart, sodass durch die Umsetzung der Jahresverbrauch für die öffentliche Straßenbeleuchtung von ca. 650.000 kWh im Jahr halbiert werden kann. Eine Bilanzierung zur tatsächlichen aktuellen Einsparung ist bei der BELKAW angefragt.
Der Ratsbeschluss, die öffentliche Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet um circa 50 Prozent auszustellen, gilt zunächst weiterhin. Eine Wiederanschaltung in den helleren Sommermonaten ist aktuell nicht vorgesehen. Bürgermeister Frank Steffes wird in einem bereits terminierten Gespräch mit der BELKAW das Thema „nachhaltige und moderne öffentliche Beleuchtung“ ansprechen und Möglichkeiten innerhalb des bestehenden Vertrages eruieren. Im September-Sitzungsturnus soll die Maßnahme dann rechtzeitig vor den Wintermonaten noch einmal in den Ausschüssen und dem Rat auf den Prüfstand kommen.