Nachdem in Teilen des städtischen Schulzentrums erhöhte PCB-Werte festgestellt wurden, erarbeitet die Stadtverwaltung aktuell gemeinsam mit einem Sachverständigenbüro aus Pulheim einen Maßnahmenplan zur Beseitigung der schädlichen Stoffe, der derzeit zur Endabstimmung bei den übergeordneten Behörden liegt. Am Montag, 8. August, informierte Bürgermeister Frank Steffes gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeiter*innen, der Leiterin des Gesundheitsamtes des Rheinisch-Bergischen Kreises, Dr. Sabine Kieth, Robert Küpper vom Ingenieurbüro Küpper sowie den Schulleitern des Gymnasiums und der Sekundarschule, Christoph Bräunl und Martin Kayser, im Zuge einer Pressekonferenz und einer Informationsveranstaltung in der Mensa des Schulzentrums die Öffentlichkeit über den aktuellen Sachstand.
Im Rahmen von Luftmessungen im städtischen Schulzentrum wurden in Gebäudeteilen des Gymnasiums und der Sekundarschule erhöhte Mengen des Schadstoffs PCB (Polychlorierte Biphenyle) festgestellt. Das ehemalige Hauptschulgebäude, in dem derzeit die Grundschule Büscherhof untergebracht ist, ist von den erhöhten Messwerten nicht betroffen. Die PCB-Richtlinie stuft eine Raumluftkonzentration unter 300 Nanogramm PCB pro Kubikmeter Luft als langfristig tolerabel ein. In einigen Räumen des Gymnasiums wurde dieser Schwellenwert knapp überschritten, wird im Zuge von Sanierungsarbeiten aber voraussichtlich wieder eingehalten werden können. In Teilen der Sekundarschule wurden mit 1.500 bis 3.000 ng PCB/m³ Luft höhere Werte gemessen. Laut PCB-Richtlinie sind bei Jahresmittelwerten zwischen 300 und 3.000 ng PCB/m³ Luft mittelfristig Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen. Eine Probesanierung von zwei Räumen der Sekundarschule mit dem Ziel der Absenkung der Raumluftwerte unter den Vorsorgewert durch die Entfernung der Primärquellen (Fugenmassen) und gegebenenfalls der Sekundärquellen (Einbauten, Mobiliar, Fußbodenbeläge etc.) soll Aufschluss über die Sanierungsfähigkeit des Gebäudes geben.
Die PCB-Freisetzung kann abhängig von Umwelteinflüssen wie z. B. wechselnden Temperaturen schwanken. Daher ist für die genaue Belastungsberechnung laut PCB-Richtlinie das zu bestimmende Jahresmittel aus vier über das Jahr verteilten Messzyklen zu ermitteln. Die drei weiteren Messungen werden im Laufe des Jahres vorgenommen werden.
Während in Absprache mit den übergeordneten Behörden aktuell das weitere Vorgehen geplant wird, hat das Amt für Gebäudewirtschaft als Sofortmaßnahme in den Sommerferien eine intensive Reinigung der beiden Schulgebäude durchgeführt und Staubschichten auf höherliegenden Bauteilen in den Räumen entfernt. Da PCB an Staub anhaften kann, wurde der Reinigungsturnus im Schulzentrum angepasst, sodass alle Klassen- und Fachräume bis auf Weiteres täglich gereinigt werden. Durch die verstärkte Reinigung und vermehrtes Lüften können die Räumlichkeiten bis auf Weiteres genutzt werden.
Die Stadtverwaltung hat ein FAQ mit den wichtigsten Fragen und Antworten rund um PCB zusammengestellt.